Material und Form des Sattelgurtes – Was passt für welches Pferd?

Das wichtigste zuerst: Schauen Sie sich ihr Pferd an und nicht den neusten Trend! Um das Material auszusuchen kann ich Ihnen einige nützliche Tipps geben.

Fellgurte für hautempfindliche Pferde

Bei Hautempfindlichen Pferden in der Gurtlage, oft gehören dazu Schimmel und Füchse, sind Fellgurte zu empfehlen. Auch gibt es besondere Cremes, ähnlich der die Radrennfahrer benutzen, um die sensiblen Hautfalten an der Ellenbogen-Innenseite zu schützen. Wir haben extra das equigetic Pad mit Fell für diese Pferde entwickelt. Aber dazu später mehr.

Sattelgurte für großrahmige oder schmale Pferde

Großrahmige Pferde sind oft dankbar für Mondgurte und breite Sattelgurte, die den Druck besser verteilen. Schmale Pferde, also Pferde mit hohem Blutanteil, sind oft empfindsamer und fühlen sich mit schmalen Gurten wohler. Hierbei gilt immer – Ausprobieren und die Ausnahme bestätigt die Regel.

Tipp: Sattelgurte ausprobieren

Sollten Sie nun im Reitsportgeschäft einen Gurt zur Probe bekommen haben und sich nicht sicher sein, können sie zum Reiten ein Handtuch zwischen Fell und Gurt anbringen um eine spätere Rücknahme oder Umtausch zu sichern. Auch das equigetic Pad und den equigetic Jump –Springgurt können Sie gerne bis zu 10 Tage testen.

 

Haben Sie ein Pferd, das besondere Schulterfreiheit braucht oder oft Verspannungen im Schulterbereich hat, ist ein anatomisch geformter Sattelgurt eine gute Wahl.

Sattelgurte für Pferde mit Magenproblemen

Bei Pferden mit Magenproblemen hat sich bewiesen, dass oft weniger mehr ist. Hier sind meist schmalere und gerade geschnittene Gurte die bessere Wahl. Auch der gute alte Schnurgurt ist für solche Pferde angenehm. Er verteilt den Druck, ohne dabei mehr Auflagefläche zu haben, als zum Beispiel ein Mondgurt. Bitte achten Sie aber auf eine gute Qualität des Schnurgurtes – oft schneiden die billigen Synthetik Gurte unangenehm ein.

 

Indizien für ein Pferd mit Magenproblemen sind meist eine schmerzhafte und druckempfindliche seitliche Gurtlage und eine negative Reaktion beim Putzen und Striegeln rund um den Bauch.

Kurzgurte, Langgurte & Ledergurte

Neopren Kurz- oder Langgurte sind eine angenehme Alternative. Einige verfügen sogar über eine weiche Memory-Funktion, die sich weicher anfühlt als herkömmliches Neopren und auch eine bessere Druckverteilung gewährleisten soll. Die Reinigung ist unkompliziert, aber eine regelmäßige Kontrolle des Materials ist hierbei wichtig.

 

Der Ledergurt ist mit Sicherheit der langlebigste Sattelgurt und wird Sie bei guter Pflege viele Jahre begleiten. Kleiner Tipp – achten Sie beim Kauf darauf, dass das Leder gut riecht. Schlechte Qualität kann man in diesem Fall förmlich riechen. Außerdem sollte das Leder geschmeidig sein und beim Biegen keine Rillen aufweisen.

Gurtstrippen beim Sattelgurt

Beim Dressur-Kurzgurt sollten sie weich unterlegt sein, um ein unangenehmes Einklemmen von Fell und Haut zu vermeiden. Bei Elastikstrippen bitte immer beide Seiten des Sattelgurtes mit Elastik wählen und gleichmäßig nachgurten! Auf beiden Seiten! Somit bleiben Gurt und Sattel da, wo sie liegen sollen und auch die Verteilung des Gurt-Druckes ist gleichmäßig! Ihr Pferd wird es Ihnen danken!

 

Im nächsten Blog werden wir uns dann genau mit dem equigetic System befassen – Sollten Sie noch Fragen oder Anregungen haben freuen wir uns auf ihre Nachricht.

Bleiben Sie gesund und bei den Pferden – Tina Schäfer

Welcher Sattelgurt für welches Pferd?

equigetic Jump Sattelgurt

Heutzutage ist man schnell überfordert mit dem Angebot der verschiedenen Sattelgurte.

Ledergurte, Sattelgurte mit Lammfell, Neopren, Schnurgurt? Schmal, anatomisch, gerade oder breite Auflagefläche? Seitlicher Gummizug – Ja oder nein? Und wenn ja, dann ein oder zwei? Blicken Sie noch durch?

Der passende Sattelgurt für Ihr Pferd

Um ehrlich zu sein, bin ich sehr dankbar, dass es diese vielen Möglichkeiten gibt. Es gilt nur, den passenden Gurt für ihr Pferd zu finden. Dabei sprechen wir allerdings nicht von der passenden Gurtlänge, die ist ja schnell gefunden.

Es muss der Wohlfühlgurt gefunden werden. Der mit dem ihr Pferd entspannt atmet unter dem Sattel, die Schulter sich frei bewegen kann und auch der Sattel passenden Halt findet.

Ein Gefühl für Pferde entwickeln

Aufgewachsen bin ich in einem Ausbildungsbetrieb für Sportpferde. Es gab Pferde allen Alters und Ausbildungsstadien. „Das Gymnasium für Springpferde“ wie meine Mutter es so gerne nennt. Da mein Vater mit Herbert Rehbein zusammen gelernt hat und damals der Ausbildungsweg eines Dressurpferdes länger dauert als der eines Springpferdes, machte er aus der Not eine Tugend und konzentrierte sich auf die Springpferde, da das Geld knapp war und es galt eine junge Familie zu ernähren.

Die dressurmäßige Arbeit und Ausbildung und das unglaubliche Gefühl für Pferde machte die Arbeit mit den Pferden so besonders.

Der richtige Sattelgurt wird vom Anlass bestimmt

Zu dieser Zeit bestand ein Sattelgurt häufig aus Leder oder aus Baumwolle. Eben diese Schnurgurte die man heute noch kennt und mit denen Ingrid Klimke in der Dressur und auch in der Arbeit zu Hause noch täglich reitet.

 

Zum Springen und auch in der Vielseitigkeit benutzt Ingrid dann verschiedene Stollen- bzw. Springgurte. Also ist es wichtig nicht nur den Wohlfühl- Sattelgurt zu finden, sondern auch immer den Gurt angemessen der sportlichen Aufgabe. Um nicht nur sein Pferd, sondern auch sich selbst zu schützen.

Selbstschutz beim Reiten?

Darauf achte ich penibel seitdem ich einmal ein Pferd geritten habe mit einem Stollengurt mit breiter Schlaufe. Das Pferd blieb mit dem Hufeisen beim Anwinkeln der Vorderbeine im Sattelgurt hängen und wir landeten kopfüber im Sand.

 

Der Schreck war groß und hat mich gelehrt, penibel genau in aller Zukunft auf den richtigen Stollengurt und die entsprechende Verschnallung zu achten sowie auf die Springmanier des Pferdes. Also spielt auch immer der Bewegungsablauf des Pferdes eine wichtige Rolle! Auch in der Dressur gibt es Pferde die sehr empfindlich auf Sattelgurte reagieren, die am Ellenbogen stören.

Zusammenfassung: Worauf muss ich beim Sattelgurt achten?

  • Welches Gurtmaterial ist für mich/ mein Pferd das Beste?
  • Welche Passform sollte der Gurt haben?
  • Was möchte ich mit meinem Pferd reiten: Distanz, Dressur, Springen, …?
  • Welche anatomischen oder gesundheitlichen Punkte sind für mein Pferd wichtig?
  • Wie ist der Bewegungsablauf meines Pferdes?

Im nächsten Blog möchte ich Ihnen verschiedene Sattelgurte und ihre Funktionen erklären.

Haben Sie Fragen zu Sattelgurten im Allgemeinen oder speziell zu dem equigetic Jump oder equigetic Pad? Dann schreiben sie mehr gerne über den Kontakt.

Bis dahin bleiben sie gesund und bei den Pferden 

Tina Schäfer